Hermann-Staudinger Preis für Kurt Kremer
Ehrung für Forschung auf dem Gebiet der Multiskalen-Simulationsmethoden
Kurt Kremer, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Polymerforschung, wurde am 16. September mit dem renommierten Hermann-Staudinger-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ausgezeichnet. Die mit 7.500 Euro dotierte Ehrung wird ihm “… in Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der numerischen Simluation weicher Materie, mit denen er das Spektrum der Modelle und Methoden grundlegend erweitert hat….” verliehen. Mit dem Blick auf konkrete Anwendungen hat er Multiskalen-Simulationsmethoden entwickelt und “…Simulationen als wesentliches Bindeglied zwischen makromolekularer Chemie und theoretischer Polymerphysik etabliert.” Diese Methoden gelten heute als essenzielles Werkzeug in der Polymerwissenschaft.
Die Simulation riesiger Makromoleküle, die teilweise aus mehreren 1000 einzelnen Atomen bestehen und deren Interaktion stellt auch heutige Computer vor große Herausforderungen. Auf diesem Gebiet hat Kurt Kremer, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Polymerforschung, große Fortschritte erzielt und die Grundlagen der modernen Polymersimulation damit maßgeblich geprägt.
Bereits in den 1980er Jahren entwickelte er die Modelle „Kremer-Grest-Bead-Spring-Model“ und „Bond-Fluctuation-Model“, die heute als Standard in der Simulation von Polymereigenschaften verwendet werden. Diese Modelle haben entscheidend dazu beigetragen, das Verhalten von Polymeren auf molekularer Ebene zu verstehen, und haben dadurch bedeutende Erkenntnisse über Polymerschmelzen, Elastomere und Biopolymere geliefert.
Für seine Arbeiten wurde Kurt Kremer nun mit dem renommierten Hermann-Staudinger-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker ausgezeichnet. Laut GDCh hat er mit den von ihm entwickelten Methoden „Simulationen als wesentliches Bindeglied zwischen makromolekularer Chemie und theoretischer Polymerphysik etabliert.“ Die Preisverleihung dieser mit 7500 € verbundenen Ehrung fand im Rahmen des Biennial Meeting of the Macromolecular Division of the GDCh „Makro 2024“ in Dresden statt. Das Treffen, das unter dem Motto „Polymers for a Sustainable Future“ stand, versammelte führende Experte*innen auf dem Gebiet der Makromolekularen Chemie, um die neuesten Fortschritte und Herausforderungen in der Polymerforschung zu diskutieren.