Karl-Ziegler-Preis für Tanja Weil
Verleihung im Rahmen des Karl-Ziegler Jubiläumssymposiums der Gesellschaft Deutscher Chemiker
Anlässlich des fünfzigsten Todestags des Chemikers Karl Ziegler lädt die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zu einem öffentlichen Symposium am 25. April 2023 nach Frankfurt am Main ein. Auf dem Jubiläumssymposium wir der mit 50 000 Euro dotierte Karl-Ziegler-Preis an Tanja Weil, Direktorin am Max-Planck-Institut für Polymerforschung, verliehen.
Zu seinem fünfzigsten Todestag erinnert die GDCh an Karl Ziegler und seine – bis heute aktuellen – Arbeiten. Im Rahmen eines öffentlichen Symposiums in Frankfurt am Main präsentieren Wissenschaftler*innen das Leben und die Forschung Karl Zieglers und zeigen, welchen unmittelbaren Einfluss seine Entdeckungen noch heute auf unser Leben haben.
Der Karl-Ziegler-Preis, der im Rahmen dieses Symposiums verliehen wird, geht in diesem Jahr an Tanja Weil, Direktorin am Max-Planck-Institut für Polymerforschung. Laut dem Präsidenten der GDCh, Karsten Danielmeier, erhält sie die Auszeichnung aufgrund ihrer „außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen, die sich durch eine hohe Qualität sowohl in Breite als auch in Tiefe auszeichnen.“
Tanja Weil kombiniert in ihrer Forschung die Polymersynthese mit supramolekularer Strukturbildung im Dienste konkreter biomedizinischer Fragestellungen und hat hier wegweisende Arbeiten publiziert.
Besonders beeindruckt zeigt sich Danielmeier in einem Brief an Tanja Weil von der jüngsten Forschung, „bei der sie die Synthese von supramolekularen Polymeren in lebenden Zellen, basierend auf aufeinanderfolgenden Kaskadenreaktionen, verwirklichen konnte“. In diesem Forschungsgebiet können z. B. Peptidstrukturen in Krebszellen so eingesetzt werden, dass sie die Struktur der Zelle von innen heraus verändern und damit zum Absterben der Zelle führen.
Der mit 50.000 Euro und einer Medaille in Gold dotierte Preis wird durch die Karl-Ziegler-Stiftung vergeben. Diese wurde 1993 als unselbstständige Stiftung bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker eingerichtet und 1998 anlässlich des 100. Geburtstages des Namensgebers durch die ersten Stiftungsaktivitäten publik gemacht. Stifterin ist die Tochter Karl Zieglers, Dr. Marianne Witte, die diese Stiftung zum Gedenken an ihren Vater, den Nobelpreisträger von 1963, Professor Dr. Dres. h.c. Karl Ziegler (1898 - 1973), gründete.