Sonderforschungsbereich 1066
Nanodimensionale polymere Therapeutika für die Tumortherapie
Der SFB1066 befasst sich mit der Verwendung von Nanoträgern zur immunologischen Behandlung von Melanomen als Modelltumor. Nanoträger eignen sich ideal zur Beeinflussung des Immunsystems, da sie etwa so groß sind wie kleine Viren oder Zellfragmente. Diese Objekte werden leicht von Zellen des Immunsystems aufgenommen, insbesondere von den zentralen "Leitern" der Immunantwort, den dendritischen Zellen (DCs). DCs können bei der Orchestrierung einer Reaktion gegen den Tumor durch Nanoträger beeinflusst werden. Daher liefern wir die Antigene sowie Adjuvantien durch Nanoträger. Dies löst und fördert die Immunantwort gegen immunologisch anfällige Tumoren wie Melanome. Auch T-Zellen als Akteure der endgültigen Immunantwort werden von Nanoträgern gezielt angegriffen, um sie direkt zu beeinflussen. Die hoch interdisziplinäre Arbeit erfolgt zwischen dem MPI für Polymerforschung, der Abteilung Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universitätsmedizin Mainz. Der Sonderforschungsbereich wird seit 2013 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und befindet sich in der dritten Förderperiode. Wir konzentrieren uns daher immer mehr auf die klinische Übersetzung der Nanoträger in relevante In-vivo-Modelle und deren Übersetzung auch für Studien, die zum ersten Mal am Menschen durchgeführt wurden. Hier interagieren wir mit Industriepartnern wie BioNTech als Spin-off der Universitätsmedizin.