Uladzimir (Vladi) Barayeu
Uladzimir hat ein Diplom mit Auszeichnung in Pharmazeutischer Chemie in Minsk (Belarus) erhalten. In Minsk spezialisierte er sich unter der Leitung von Oleg Shadyro auf die Chemie freier Radikale. Anschließend erhielt er ein Stipendium für einen Masterstudiengang in Molekularer Spektroskopie an der Universität Lille in Frankreich und der Universität Leipzig in Deutschland unter der Leitung von Maria Fedorova. Für seine Doktorarbeit erhielt er ein Helmholtz-Stipendium und arbeitete im Labor von Tobias Dick am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Für seine Dissertation wurde er mit dem Richtzenhain-Doktorandenpreis ausgezeichnet. Nach Abschluss seiner Promotion wechselte Uladzimir als Humboldt-JSPS-Stipendiat in das Labor des Pioniers der Schwefel-Redox-Biologie Takaaki Akaike in Sendai, Japan. Seit Sommer 2024 ist Uladzimir als Gruppenleiter an das Max-Planck-Institut für Polymerforschung tätig.
Forschungsinteressen
Freie Radikalreaktionen finden in lebenden Systemen ständig statt und werden streng kontrolliert. Biomoleküle wie Proteine und Lipide werden durch Radikale verändert. Kollagen unterliegt radikalischen Reaktionen, wenn chemische Bindungen unter mechanischer Belastung gebrochen werden. Mithilfe von EPR- und Massenspektroskopie-Analysen untersuchen wir die Modifikationsprodukte und wie diese Modifikationen die Kollagenstruktur beeinflussen. Ein weiterer radikalischer Prozess ist die Lipidperoxidation und der daraus resultierende Zelltod Ferroptose. Anhand von zellulären und liposomalen Modellsystemen untersuchen wir, wie die Lipidperoxidation in Zellen ausgelöst wird und wie sie kontrolliert wird. Eines der wichtigsten Radikalabwehrsysteme beruht auf Poly-Schwefel-Spezies. Wir untersuchen, wie Poly-Schwefel-Spezies die zelluläre Landschaft der freien Radikalreaktionen kontrollieren. Das grundlegende Verständnis der Prozesse freier Radikale in lebenden Systemen würde es uns ermöglichen, neue Ansätze zu entwickeln, um sie unter pathologischen Bedingungen zu kontrollieren, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten.